Fundkiste

Die Funde aus Bein stammen aus einem römischen Brandgrab im Bonner Stadtteil Gronau an der Ecke Friedrich-Ebert-Allee/Franz-Joseph-Strauß-Allee. Der Fundort lag damit innerhalb der unter Bodendenkmalschutz gestellten römischen Siedlung von Bonn.

Beinfunde aus einem römischen Grab in Bonn, die zu einem Scharnier eines Holzkästchens gehörten. Rechts die Rekonstruktionszeichnung eines solchen Scharniers
Beinfunde aus einem römischen Grab in Bonn, die zu einem Scharnier eines Holzkästchens gehörten. Rechts die Rekonstruktionszeichnung eines solchen Scharniers
Weitere Bruchstücke von Knochenscharnieren aus dem Bonner Brandgrab
Weitere Bruchstücke von Knochenscharnieren aus dem Bonner Brandgrab
a)
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a) Beinfunde aus einem römischen Grab in Bonn, die zu einem Scharnier eines Holzkästchens gehörten. Rechts die Rekonstruktionszeichnung eines solchen Scharniers
b) Weitere Bruchstücke von Knochenscharnieren aus dem Bonner Brandgrab

Die aus dem Grab geborgene Keramik, darunter Terra sigillata aus südgallischer Produktion sowie zwei Öllämpchen, datiert die Bestattung in das späte 1. bis frühe 2. Jh. Unter den Funden befanden sich auch die Reste eines Holzkästchens, das mit dem Toten verbrannt worden war. Mehrere Fragmente aus Bein sind als Scharniere des Kästchens zu interpretieren. Diese waren aus übereinander angeordneten Knochenröhren aufgebaut. Den oberen Abschluss bildete ein gedrechselter Zapfen, der das Scharnier über eine durchlochte Scheibe befestigte. Ein Holzkern verband alle Stücke miteinander.


Rekonstruktionszeichnung einer römischen Scharnierkonstruktion nach: S. Deschler-Erb, Römische Beinartefakte aus Augusta-Raurica. Rohmaterial, Technologie, Typologie und Chronologie. Forschungen in Augst 27/1 (Augst 1998) 182 Abb. 256.